Die Österreichische Plattform für Forschungs- und Technologiepolitikevaluierung wird nächstes Jahr 20 Jahre alt sein. Wir nahmen das zum Anlass, den Nutzen der Plattform für ihre Mitglieder sowie die Auswirkungen ihrer Tätigkeit zu untersuchen. Diese interne Bewertung besteht aus zwei Teilen, einerseits wurde ein Katalog der Leistungen der Plattform, beginnend mit ihrer Gründung im Jahr 1996, erstellt und andererseits wurden im Oktober und November 2015 von Katharina Warta und Stefan Philipp Gruppeninterviews mit den meisten Mitgliedsorganisationen durchgeführt, um deren Sicht der Plattformaktivitäten sowie die vergangenen und zukünftigen Herausforderungen für die FTI-Evaluation einzuholen.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie lassen sich unter den folgenden fünf Punkten zusammenfassen: (i) die Plattform hat ohne Zweifel dazu beigetragen eine Evaluationskultur zu etablieren. Die Publikation der gemeinsamen Standards aber auch die Trainings und der Aufbau von Evaluationskompetenzen sind relevante Elemente dieser Kultur. Jedoch existieren unterschiedliche Wahrnehmungen über den Grad der Umsetzung dieser Standards und mehrere Interviewte sehen noch Verbesserungspotential. (ii) Nach 20 Jahren besteht die Notwendigkeit, die Rolle der Plattform neu zu definieren. Die Frage ist, ob der Fokus auf dem Erhalten des Erreichten liegen oder ob eine kritischere und provokativere Rolle eingenommen werden soll. (iii) Eine wesentliche Herausforderung für die Evaluations-Community als solches und damit für die Plattform selbst, ist die zunehmende Bedeutung und Fokussierung auf Wirkungsevaluierung. Von politischer Seite besteht eine zunehmende Nachfrage nach (quantitativer) Wirkungsmessung, diese ist jedoch sowohl methodisch herausfordernd und die Wahl des richtigen Zeitpunkts ist oft nicht eindeutig. (iv) Daraus leitet sich die Beobachtung ab, dass die Komplexität von FTI-Politikevaluationen im Steigen begriffen ist. Diese ist gekennzeichnet durch zunehmende Verbindungen zwischen Politikfeldern, der zusehends besseren Verfügbarkeit von Sekundärdaten, die von EvaluatorInnen herangezogen werden können sowie der Überladung von Terms of References durch eine Vielzahl von Zieldefinitionen. (v) Die Bedeutung der Plattform wird als Kommunikator für thematische Veranstaltungen und Konferenzen als auch für Publikationen gesehen. Die verschiedenen Tätigkeiten der Plattform werden von den Mitgliederorganisationen überaus geschätzt, jedoch benötigen einzelne Teile wie die Internetpräsenz und der elektronische Newsletter ein Update und daran arbeiten wir!

Die Langfassung der Ergebnisse finden Sie in der 41. Ausgabe des fteval Journals for Research and Technology Policy Evaluation.